Chemo 8, die vorerst letzte Chemo beginnt. Gut gelaunt wie immer komme ich in der Klinik an und bekomme dann auch schon so schnell wie möglich meinen Port angestochen. Diesmal bekam ich nicht nur die Wässerung, wie sonst am ersten Tag in der Klinik. Denn dieser Plan beinhaltete 2 Chemobeutel für jeweils etwa eine Stunde und noch eine Dosis in meinen Kopf. Ich bekam, wie beim letzten Mal (ich hatte diese Chemo schon einmal, da ich 2 Zyklen mit jeweils 4 Chemos habe die sich nach dem ersten Zyklus wiederholen) den großen Ständer, weil ich drei Pumpen benötigte die verschieden arbeiten. Der Ständer ist zwar viel größer, schwerer und unhandlicher aber er bleibt nicht so oft an den Kacheln auf dem Boden zum Badezimmer hängen, was sehr von Vorteil ist, da die Pumpen bei doller Erschütterung immer anfangen zu piepsen und einen "Alarm" auslösen. Nun bekam ich mein Zimmer. Diesmal war es ein Doppelzimmer, in dem ich aber die erste Nacht alleine verbrachte. Am Tag zwei kam ich dann zu einem Mädchen auf das Zimmer, welches aber auch sehr nett war. Gerade als ich im Krankenhaus ankam schrieb mir meine Schwester, dass zu Hause ein riesen Paket auf mich warten würde. Auf dem Paket stand der Name einer Freundin, welche weiter weg von mir wohnt und als ich das hörte freute ich mich riesig und konnte es kaum abwarten, dass mein Papa mir das Paket am nächsten Tag mitbringt. Am nächsten Tag kam dann mein Papa mit dem Paket und meinem Mittagessen. Ich war so aufgeregt ich musste natürlich erstmal direkt das Paket öffnen. Ich war kurz vorm Weinen, ein paar Freundinnen von mir, die alle weiter weg von mir wohnen, haben mir alle zusammen ein Paket zusammengestellt. Jeder hat etwas dazu getan und ich habe zu allem eine kleine Botschaft bekommen. Ich habe mich so sehr gefreut. Denn mit sowas hatte ich überhaupt nicht gerechnet und es zeigt einfach mal wieder was für tolle Freunde ich doch habe ! (Mehr zu Ihnen und mir aber auch in einem Beitrag in der Zukunft, in dem es um das Thema Freundschaft gehen soll). Dann aß ich mit meinem Papa zu Mittag und er blieb noch etwas bei mir. Bald war es auch schon wieder Zeit für die nächste Chemo. Ich bekam wieder zwei Beutel über meinen Port und eine in den Kopf. Da sicher Fragen kommen werden, ob es nicht weh tut in den Kopf gepiekst zu werden, hier die Antwort. Nein, es ist wirklich der harmloseste Pieks von allen das kann ich euch versichern. Es wird ja "nur" in mein Rickham gepiekst, welches direkt unter der Haut sitzt und mit einem Schlauch die Chemo in meinem Kopf befördert. Da wie gesagt nur durch die Haut gestochen wird, ist es überhaupt nicht schlimm. Die meisten Ärzte machen das dann sogar bei mir im Bett, während ich aufrecht sitze. So habe ich irgendwie das Gefühl ich habe die Kontrolle über die Situation, ich weiß nicht ob man das nachvollziehen kann. Und da es mitten auf meinem Kopf passiert und ich so keine Möglichkeit habe hinzusehen ist es auch überhaupt kein Problem. Meistens Spiegel ich dann alles in meinem Handybildschirm und schaue dabei zu. Wenn die Nadel erst einmal drin ist kann ich hinsehen, aber ich kann nicht dabei zuschauen wie die Nadel "in mich hinein geht". Mittlerweile mache ich dabei sogar Selfies um diesen Moment festzuhalten. Meistens ist die Situation auch sehr angenehm und die Ärzte oder Schwestern machen Witze, sind locker drauf und ich kann alle Fragen stellen die ich so habe. Ich liebe einfach die Atmosphäre bei mir auf der Station, alle sind sehr locker und verstehen sich gut. Mir wird vor jeder Chemo in den Kopf etwas Hirnwasser abgenommen um sicher zu gehen, dass der Wert des Medikamentes in meinem Hirnwasser nicht zu hoch ist und sich langsam abbaut. Sodass dann die nächste Dosis gegeben werden kann. Diesen Vorgang finde ich auch sehr spannend, denn wann hat man mal die Möglichkeit sein eigenes, oder generell Hirnwasser zu sehen?! Das wars dann eigentlich auch schon für den Tag. Am nächsten Tag waren die Chemos wieder die ähnlichen. Aber es waren auch die letzten über meinen Port, später am Tag wurde ein Systemwechsel gemacht und die Chemos und die dazugehörenden Schläuche wurden alle abgemacht. Ich bekam nur noch ein Kabel für die Wässerung die noch einen Tag weiter laufen musste. Chemo in den Kopf war aber für den Tag danach noch geplant. Am Abend kamen mich zwei Freundinnen besuchen, ich zeigte ihnen die Station und wir setzten uns in einen Aufenthaltsraum, welcher eine sehr bequeme Couch hat, auf der ich gerne mit Freunden sitze. Doch es kam etwas anders als geplant. Später wurde mir gesagt ich könne schon nach Hause gehen, da ich die Chemo sehr gut vertrage, sie schon abgeschlossen war und ich sowieso am nächsten Tag früh wiederkommen musste. Also fuhr meine Freundin mich nach Hause und ich freute mich auf mein Bett zu Hause. Die Nacht ging es mir immer noch super und ich genoss die Nacht im eigenen Bett. Am nächsten Tag war ich wieder sehr früh in der Klinik, denn ich hatte einen straffen Terminplan. Ich sollte Chemo in den Kopf bekommen, Blut musste noch abgenommen werden, weil Essen noch besondere Werte brauchte und einen Sehtest für Essen musste ich auch noch machen. Ich kam auf Station und da diese Freitags vormittags immer sehr voll ist, weil alle ambulanten Termine vor dem Wochenende noch gemacht werden, wurde ich als erstes zum Sehtest in die Augenklinik geschickt. Da bekanntlich die Wartezeit in der Augenklinik sehr lange ist, stellte ich mich schon darauf ein. Aber an dem Tag ging alles sehr schnell und ich kam nach einer zehnminütigen Wartezeit dran. Ich machte einen ganz normalen Sehtest und verschiedene Gesichtsfeldtests und Messungen, wer das kennt weiß ja wie lange sowas dauert. Als ich dann dort fertig war ging ich zurück auf meine Station. Dort bekam ich dann meine Chemo und mir wurde Blut abgenommen. Danach war ich fertig mit meinen Terminen und fuhr gegen 16:30 Uhr nach Hause. Das Wochenende verbrachte ich entspannt zu Hause und Montag und Dienstag ging es nach Essen zum Aufklärungsgespräch und Vorbereitung für die Bestrahlung. Mehr dazu aber im nächsten Beitrag. mein Ständer und ich das paket und ich Chemo in den Kopf Chemo-Müll
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Februar 2018
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