Es fing alles an am 24.03.2017. An diesem Tag hatte ich einen Termin beim Augenarzt, da ich seit ca. einem Monat schlecht sah. Ich hatte in die Ferne Doppelbilder und sah nach links und rechts unruhig. Ich dachte ich würde einfach eine Brille brauchen und wollte mir vom Arzt die Gläser verschreiben lassen. Ich war ziemlich früh morgens dort und nachdem der Arzt sich meine Augen angesehen hatte, fragte er mich, ob ich alleine da wäre. Ich war alleine dort, schließlich konnte ich Auto fahren und brauche für eine solche Untersuchung nicht mehr meine Eltern. Jedenfalls sagte er mir ich sei ein Notfall und müsse sofort in die Augenklinik und ich solle nicht alleine fahren. Dann fuhren mein Papa und ich in die Klink, in der wir 4 Stunden warten mussten, bis ein paar Tests durchgeführt wurden. Das Problem waren wohl nicht meine Augen, sondern die Nerven dahinter.
Anschließend wurden wir in die Notaufnahme zum Neurologen geschickt. Auch dort war wieder viel Geduld gefragt, nach langem Warten wurden wir endlich aufgerufen. Beim Neurologen beantwortete ich erneut Fragen zu meinen Symptomen und es wurden wieder Übungen durchgeführt. Alles war in Ordnung, doch eine Übung war katastrophal. Ich sollte auf dem Boden balancieren als wäre dort ein Seil. Ich verlor immer wieder das Gleichgewicht und konnte kaum auf einem Bein stehen, dann lief ich noch ein paar mal auf und ab. Der Neurologe entschied ich solle ein MRT machen um sicher gehen zu können und eine Diagnose zu erstellen. Nebenbei dazu gesagt, es war Freitag und ich hätte Montag und Dienstag meine letzten beiden Abiturklausuren geschrieben. Es war mittlerweile 18 Uhr und ich hatte noch nichts für Bio gelernt, was mein Leistungskurs ist und in dem ich sowieso nicht wirklich begabt bin . Naja, ich in Gedanken immer noch bei meinem Lernproblem machte mich auf den Weg zum MRT, welches wieder eine halbe Ewigkeit dauerte. Papa, mittlerweile schon fast verhungert wartete natürlich wieder auf mich und gegen 21 Uhr bekamen wir das Ergebnis präsentiert. Wir wurden wieder zum Neurologen gerufen der mittlerweile nicht mehr alleine war, er hatte einen Neurochirurgen dazu gezogen. Dieser teilte uns mit, dass ich einen gutartigen Hirntumor namens Ependymom habe. Zu diesem Zeitpunkt wusste noch niemand von meiner endgültigen Diagnose und dass alles noch schlimmer werden würde. Ich hatte wirklich die ganze Zeit daran geglaubt, dass ich nichts habe und einfach nur gestresst bin oder sowas in der Art, deshalb war ich auch dementsprechend geschockt. Es war eine komische Stille im Raum, so als warteten die Ärzte auf irgendeine Reaktion, ich war so verwirrt, dass ich gar nicht wusste wie ich reagieren sollte oder wie man in so einem Moment wohl am besten reagiert. Schließlich fing ich an zu weinen und sagte nur "ich will doch eigentlich nur mein Abitur schreiben", denn wir hatten zusammen mit dem Neurologen noch überlegt ob es möglich wäre, dass ich meine restlichen Prüfungen noch schreiben kann. Doch nach dieser Diagnose war klar, dass ich am selben Abend noch dort bleiben musste. Papa und ich warteten darauf, dass ich ein Zimmer bekam und informierten in der Zeit meine Familie und ich natürlich meinen Freund und meine zwei besten Freundinnen. Dann bekam ich ein Zimmer und wurde dort zur Überwachung direkt an EKG und ein Blutdruckmessgerät angeschlossen. Abends kamen dann noch mein Bruder und meine Mama und brachten mir Sachen. Alle waren sehr traurig was komisch für mich war, da ich jetzt auf einmal im Mittelpunkt stand. Auch auf der Station wollten alle immer wissen wie es mir geht, dabei war ein paar Stunden zuvor noch alles wie immer gewesen. Jedenfalls war das dann meine erste Nacht im Krankenhaus, welche ich ruhig überstand.
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Februar 2018
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